Faszination Drachenboot, die wir lieben und leben!
Was war das für ein Tag? Einfach gigantisch!!!
Lange fehlten uns die Worte, um zu beschreiben, was an diesem Wochenende los war.
Kurz zusammengefasst – WAHNSINN!!!
Am Samstag, den 10.09.16 luden die Kanufreunde Rostocker Greif zum Rostocker Herbstrennen ein. Dieses Jahr findet das Herbstrace schon zum 14. Mal an der Holzhalbinsel statt. Ausgefahren werden an diesem Tag die Sieger im 270 m und 1.200 m Rennen. Der Tag startet für uns schon in den frühen Morgenstunden bei sommerlichen Temperaturen. Das Zelt steht, die Sonne lacht und alle im Team sind bester Stimmung. Eine gewisse Anspannung ist spürbar. Auf dem gesamten Gelände der Kanufreunde an der Holzhalbinsel drängen sich bunte Zelte dicht an dicht. Man trifft auf altbekannte und neue Gesichter. Die große Drachenbootfamilie findet wieder zusammen zum sportlichen Kräftemessen. Die Trainer besprechen die Aufstellung und Taktik. Die Anspannung steigt so langsam, bis dann die Wettkämpfe auf der 270m-Distanz um 9:00 Uhr starten. Dann wird geballte Kraft auf das Wasser gebracht.
Alles wie immer an einem normalen Wettkampftag und doch soll er so anders enden.
Das erste Rennen verläuft kontrolliert. Guter Druck, guter Rhythmus. Ein guter Start in den Tag. Dann heißt es warten auf das nächste Rennen. Auch dieses verläuft gut. Halbfinale erreicht. Minimalziel geschafft. Und wieder warten. Im Halbfinale geht es gegen „Lucky Punch“ und die „Black Pearl“. Wann schaffen wir es „Lucky Punch“ zu besiegen? Wird es wieder wie letztes Jahr enden? In den letzten Metern wieder abgekocht werden? Wir müssen einfach nur einen kühlen Kopf behalten. Auch der TC weiß wie er uns anspornen kann. Sind wir vor den Luckys, gibt es eine Runde Havanna für alle. Wenn das nicht eine Ansage ist! Es geht an den Start. Hier und da ein kleiner Spruch. Ist hier etwa Nervosität der Konkurrenz zu erahnen? Wir lassen uns nicht von unserem Ziel abbringen, wahnsinnige Ruhe und Konzentration im Boot. Wir ballern aus dem Start und ziehen uns Schlag für Schlag nach vorne. Abkochen auf den letzten Metern? Dieses Jahr nicht! Wir legen einen genialen Endspurt hin, Emotionen drücken das Boot noch mal nach vorne und wir können mit Abstand einen Sieg einfahren. SIEG!!! Das Team im Boot und am Rand jubelt. Absoluter Wahnsinn, wir stehen im A-Finale und haben die „Luckys“ geschlagen. Somit treffen wir uns voller Euphorie erstmal am Bierwagen und feiern schon unseren kleinen Sieg und nehmen die Glückwünsche der Luckys entgegen. Ein Konkurrent mit dem wir uns immer wieder gerne messen.
Im A-Finale starten nun die Güstrower Renngemeinschaft Attacke Pinguin Black Pearl, die auf der Holzhalbinsel heimischen Seebären und wir. Glücklich im A-Finale zu sein sind wir mit jeder Platzierung zufrieden, aber wer sich soweit vorkämpft, möchte schon gerne den 1. Platz mitnehmen. Jedoch werden die anderen Teams uns nichts schenken. Wir können wieder einen super Start hinlegen und bleiben ganz cool. Jeder Schlag sitzt und wir schieben uns Schlag für Schlag dichter an die Seebären, die merklich nervös werden. Wir sind heiß und wollen mit einem genialen Endspurt an den Seebären vorbeifahren, aber sie wehren sich anständig. Weiter weg von der RGapBP und nach einem starken Rennen müssen wir uns leider von den „Seebären“ geschlagen geben.
Platz 2! Was für ein super Erfolg, der auf mehr hoffen lässt. Breites Grinsen macht sich auf allen Gesichtern breit. Die Anspannung fällt ab. Alle sind sehr zufrieden. Somit gehen wir erstmal zur Siegerehrung und wir können uns den 1. Pokal einsacken und schon mal die Bühne testen.
Die ersten Nachtrennen starten und wir sind im letzten Block und haben noch genug Zeit zu Essen, zum Entspannen und Schnattern. Die Konzentration im Team über den ganzen Tag hoch zu halten, ist schwierig. Aber da ist immer Verlass auf Kolo und Stefan, die das Team wieder antreiben. Einlaufen, warm machen, die Stimmung anheizen. Wir kleiden uns mit den Leuchtmitteln ein und der letzte Block steigt in die Boote. Auf der Schlagreihe gibt es mal wieder geballte Frauenpower, Caro und Janine geben den Schlag vor. Was in Lübeck gut funktioniert hat. Warum soll es hier nicht auch klappen? Noch ein paar motivierende Worte von unserem Trainer vom Ufer und dann liegt Stefan, als unserem Steuermann, blindes Vertrauen entgegen, denn dieser gibt unser Startsignal. Fliegende Starts sind ja bekanntlich nicht unsere beste Disziplin. Wir schwimmen langsam zur Startlinie ein. Es starten die „OSPA Dragons“, diese sind angefixt aus Hamburg angereist. Sie konnten sich in Hamburg beim Bille Cup den 1. Platz in 5 km sichern und wollen auch hier mit einem Pokal nach Hause fahren. Dann starten „Lucky Punch“ beim einschwimmen direkt neben uns, diese haben bestimmt genug Wut im Bauch und somit sind nicht nur die Feuertonnen heiß. Konzentration im Boot und dann geht es los. Stefan gibt uns unser Zeichen und wir fliegen über die Startlinie. Nun jagen wir die beiden Teams und wir können nur mit vereinten Kräften, Schlag für Schlag uns vorkämpfen. Jeder Schlag schmerzt und nur pure Emotionen können uns nach vorne bringen. Ständig Druck am Paddel und die knisternde Ruhe auf der nächtlichen Warnow. Man kann nur die Leuchtbänder der Vordermänner und Frauen sehen und es sieht einfach nur wahnsinnig aus. Genau das ist es, warum wir diesen Sport lieben. Wir sind eine Einheit! Die Wende fühlt sich gut an und wir können mit 20 Dicken ordentlich mit Druck ins Ziel fahren, kommen aber, wie eigentlich geplant, mit der Schlagfrequenz nicht höher. Unser Gefühl ist gut aber nur die Siegerehrung kann Licht ins Dunkle bringen. Somit fix trockenlegen, sich in die Teamkleidung schmeißen und nun heißt es sich und die anderen Teams feiern. Die Siegerehrung startet gleich mit einer Überraschung. Die Luckys sind auf dem letzten Platz gelandet. Es wurde zu hoch gepokert und sie sind zu früh über die Startlinie gefahren. Somit wurde Team für Team aufgezählt und bei jedem SVB war Nervosität zu spüren. Dann die Top Ten und auch die OSPA Dragons haben gepokert und haben Strafsekunden kassiert, sonst wäre ein Treppchen vielleicht drin gewesen. Nach Platz 4 macht sich schon Freude im Team breit, verbessert zum Vorjahr und ein Pokal. Es kann gar nicht besser werden. Platz 3 ging an die Pneumant Dragons aus Fürstenwalde. Die Aufregung steigt, nun blieben nur noch die Seebären und wir übrig und jeder weiß, wie stark die Seebären sind. Dann sind wir nicht mehr zu halten, die Seebären haben sich auf den 2. Platz gefahren, somit haben wir uns den 1. Platz gesichert. Mit 0,2 Sekunden Vorsprung gewinnen die Blue Bulls. Einer der größten Erfolge seit Bestehen der Blue Bulls. Sieg im 1.200m- Rennen beim „Herbstrace“. Das Jubelgeschrei nach Verkündung des knappen Sieges ist ohrenbetäubend und die Gefühle gehen mit allen durch. Sämtliche Teammitglieder liegen sich in den Armen und es fließen reichlich Tränen der übermäßigen Freude. Es wird der Tsunami gestartet und wir können uns nicht mehr halten, die Emotionen gehen mit uns durch. Es wird gesprungen, getanzt und wenn man uns gelassen hätte, hätten wir die Bühne abreißen können. Vor Stolz ist Kai das Hemd sogar geplatzt und er kann es nur noch durch die Gegend wirbeln. Die Party im Anschluss ist natürlich ausgelassen und geht bis in die frühen Morgenstunden, um diesen grandiosen Sieg gemeinsam mit den Seebären gebührend zu feiern. Die tolle 2te Sieger sind.
Ein großes Danke geht an Carsten und Arthur vom Barther Pommernexpress, auch euer Herz schlägt blau. Auch Denis von de Machdeburjer, der spontan eingesprungen ist, möchten wir vom Herzen danken. Euch widmen wir die 0,2 Sekunden, ohne Euch wäre das vielleicht nicht möglich gewesen.
Wir danken den Rostocker Kanufreunden für die tolle Veranstaltung, wir sind immer gerne dabei. Die Seebären die alle fleißig mit Getränken versorgt haben und allen teilnehmenden Teams. Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.