Dieses Jahr stand das Schweriner Drachenbootfestival ganz im Zeichen des Jubiläums. Zum 25. Mal fand dieses nun statt und hat sich seit 25 Jahren zu Europas größtem Drachenbootfestival gemausert. Wir freuen uns jedes Jahr dabei sein zu können und hoffen auf die nächsten 25 Jahre.
Viele Bulls starteten das Rennwochenende am Freitag mit der freundlichen Begrüßung von Harald am Faulen See. Eine nette Abkühlung, Grillen und schnattern in gemütlicher Runde ist zum schönen Ritual geworden und ließ uns einstimmen auf ein spannendes Rennwochenende.
Nach zeitigem Aufstehen, kalten Duschen und einem stärkenden Frühstück, joggten wir locker zur Strecke. Freudig haben wir unsere Freunde und Nachbarn vom Barther Pommernexpess empfangen. Die letzten Bulls trafen ein und die Stimmung war genauso gut, wie das Wetter. Mark und Nils schwelgten in Erinnerungen und starteten schon mal in der Jubiläumsbesetzung beim Team MV, um das Wasser für uns zu testen.
Kurze Teambesprechung mit den Pommern, da es an diesem Wochenende nun endlich soweit sein sollte. Gemeinsame Boote mit den Damen und Herren der „PommernBulls“ sollten an den Start gehen.
Sodann ging es freudig in die Mixed Boote. Der 1. Start zeigte gleich, was sich die Saison schon zeigte, mit uns ist zu rechnen! Wir konnten im 1. Rennen unsere Zeiten vom letzten Jahr toppen und konnten die Lokalmatadoren „Blues Brothers“ hinter uns lassen. Auch im 2. Wertungslauf lief es wieder hervorragend, nur die Rostocker Seebären mussten wir vorlassen, somit konnten die Trainer nur noch auf hohem Niveau mit uns meckern. Die Vorläufe liefen im Mixed Boot hammer, sodass wir eine gute Ausgangslage für die Entscheidungsrennen am Sonntag hatten und wir freuten uns erstmal auf die 1.000m.
Dann ging es ins Damenboot und hier war unsere Devise „Spaß haben“ und genau das hatten wir!! Das wir bei dieser starken Konkurrenz nicht viel reißen konnten, war uns klar, aber die Konkurrenz ins Schwitzen bringen, haben wir auf jeden Fall geschafft. Nach kurzer Aufstellung gab es auch keine langen Wartezeiten. Wir haben uns ins Boot gesetzt und einfach harmoniert. Von Rennen zu Rennen lief es immer besser und nach den 1.000m, welche sich sensationell anfühlten, aber auch extrem anstrengend waren, kam schnell das Thema auf, das eine Wiederholung gewünscht ist. An unserem Schlachtruf müssen wir bis dahin noch feilen. Wir konnten in der 200m Strecke Platz 7 erkämpfen, mit einer Gesamtzeit von 03:39,15 sowie auf der 1.000m Strecke Platz 5 in einer Zeit von 04:44,99. Gegen die SCN Ladies war kein Kraut gewachsen, diese konnten sich in beiden Strecken den großen Pokal sichern. Auch an dieser Stelle ein dickes Chapeau an das Damenboot unseres Vereins die Top20.
Nun wollten es unsere Männer auch wissen. Hier gab es schon mehr „ sich Gedanken machen“. Auf was für Gegner würden sie treffen? Kommen sie miteinander klar? Und dann das starke Starterfeld: „WannSea“Dragons, Love Boat, Herrengondel (Uckermark) und viele mehr. Hier könnte man denken, dass die Männer gewinnen und nicht nur „Spaß haben“ wollten . Ihr Schlachtruf war ausgeklügelter und es gab ein männermäßiges U-HU und ab ging es. Es war richtig Bums im Boot und wenn hier alle konzentriert bleiben, kann der Pfaffenteich ordentlich gerockt werden. Beim Warmfahren noch schnell Motivation von den Ladies am Spielfeldrand geholt und dann diese irre Ruhe, die gerade beim Einschwimmen bei den 1.000m besonders wichtig ist. Das Boot geht wahnsinnig schnell auf Geschwindigkeit, ein hammerharter Schlag, ein Rhythmus. Pure Emotionen bringen noch einmal mehr Kraft, Zentimeter für Zentimeter der Ziellinie entgegen. Am Ende reicht es bei den 1.000m für einen wahnsinnigen 3. Platz, mit nur 3 Sekunden hinter dem Sieger, dem Hamburger Love Boat. Bei den 200m konnten sie sich ins A-Finale kämpfen und den 5. Platz sichern. Eine klasse Einheit mit großem Suchtfaktor.
Dankbar darüber, dass wir im 1. Block der 1.000m starteten, musste sich nun konzentriert werden. Wir hatten blindes Vertrauen an unseren Lieblingssteuermann Schäkki beim Einschwimmen auf die Startlinie. Der Start fühlte sich gut an, jedoch war der Hinweg irgendwie träge und wir mussten erstmal unseren Rhythmus finden. In der Wende kippte Schäkki unser Boot wieder beispiellos und dann ging es mit 20 Dicken raus. Nun waren wir wach und zogen uns Schlag für Schlag nach vorne und konnten einen genialen Endspurt hinlegen. Nun konnten wir nur noch warten bis zur Siegerehrung und versüßten uns diese mit den Starts in den Männern- und Frauenbooten.
Dann war es soweit, die Siegerehrung vor der großen Party. Wir konnten uns den 14. Platz von 56 sichern mit einer Zeit von 4:24,66. Am Anfang kam kurze Traurigkeit auf, jedoch konnten wir unsere Zeit von letztem Jahr auch hier wieder verbessern und mit diesem starken Starterfeld muss man sich nicht hinter dieser Platzierung verstecken. Somit hieß es, ab zur Schlafstätte am Faulen See, unter die kalten Duschen springen. Wir schlüpften in unsere neuen schicken Ausgehhemden und –Blusen (ein GROSSES DANKE an unseren Sponsor, dem LT Club) und führten diese zur Party aus. Was soll man sagen, wir müssen noch ein wenig üben, wie man sich in Hemd und Bluse benimmt. Die Hemden wurden ordentlich durch die Gegend gewirbelt, es wurde ausgiebig getanzt, gefeiert und gesprungen. Die Party und auch das beeindruckende Feuerwerk durfte man sich nicht entgehen lassen. Nach Schließstunde machten wir uns gemeinsam auf den Heimweg und auch das traditionelle Foto vor dem Schweriner Schloss durfte nicht fehlen.
Die Party stecke allen in den Knochen, doch was uns an der Rennstrecke in Empfang nahm, war einfach nur zum Brechen. Irgendwelche Idioten haben unser Teamzelt zerstört, Sachen geklaut und auch andere Teams wurden beklaut! Was soll das? Wer sowas macht, hat von Sportsgeist und Drachenbootfeeling einfach keine Ahnung.
Mit genug Wut im Bauch ging es in den 3. Wertungslauf. Optimistisch vom gestrigen Tag, aber auch auch realistisch bei dem Starterfeld, war ein direkter Einzug ins Halbfinale sehr schwierig. Somit hieß es cool bleiben und einfach machen und dies taten wir auch, wir konnten eine super Leistung abrufen. Wir mussten das Team MV und die Berlin Dragonboat Company, die am Ende des Tages die großen Gewinner sein werden, vor uns lassen, haben jedoch eine klasse Zeit vorgelegt. Nun konnten wir noch hoffen, dass wir uns durch unsere Zeit von 00:49,89 für das Halbfinale qualifizieren. Dann war es amtlich, wir konnten uns mit unserer Zeit ins Halbfinale katapultieren und hatten die Chance uns ins B-Finale zu paddeln. Aber wie es immer so schön heißt, 1. kommt es anders, 2. als man denkt. Die Wikinger aus Schwerin konnten tatsächlich die gleiche Zeit wie wir in ihrem 3. Wertungslauf fahren und somit sind wir mit 7 Booten im Halbfinale gestartet. Nun hieß es wieder einfach das Gelernte abrufen. Aber was soll ich da nun schreiben? Wir haben den Lauf gnadenlos verkackt. Wir sind unsere schlechteste Zeit vom ganzen Wochenende gefahren, gerade da wo es drauf ankommt! Gut auch das müssen wir noch üben und lernen, somit hieß es Adé B-Finale und zähneknirschendes „Hallo“ liebes C-Finale. Mund abputzen, Krönchen richten und noch mal richtig einen raushauen, war die Devise. Das letzte Rennen war nun also das C-Finale und hier war dann irgendwie die Luft raus, aber wir konnten uns dennoch den 3. Platz sichern. Nächstes Jahr visieren wir wieder das B-Finale an.
Auch wenn die Enttäuschung am Anfang groß war, konnten wir mal wieder zeigen, dass in uns noch viel Potenzial steckt. Das ärgerliche ist nur, dass die anderen Teams auch trainieren. Wir sind immer wieder gerne in Schwerin, um uns mit den Besten der Besten zu messen und wir bedanken uns bei den Veranstaltern, Helfern, Freunden und alle Teilnehmenden Teams für ein tolles Wochenende. Darauf ein 25faches A H U!
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